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Kurzbiografie

Anthony Dymoke Powell (1905 – 2000) war Schriftsteller, Essayist, Journalist, Drehbuchautor und Verleger. Eine zum Okulten neigende Mutter, die fast 16 Jahre älter als der zum Jähzorn neigende Vater war, ein Soldat, dessen häufige Versetzungen frühe Kontakte des einzigen Sohnes verhinderten. Schulbesuch der New Beacon School, danach Eton. Nach dem Studium der Geschichte am Balliol College in Oxford (wo er eine ‚deep melancholy‚ empfand) hat er als Lektor für den Verlag Duckworth gearbeitet, wo der Vater sein Versprechen, den Sohn über ein ausreichendes Investment in die Partnerschaft einzukaufen, brach. AP hat danach für den Spectator, den Daily Telegraph und das Times Literary Supplement (wo er von 1947 bis 1952 fiction editor war) Kritiken geschrieben, für die Teddington Studios der Warner Bros. Drehbücher verfasst und von 1953 bis 1959 als literary editor für das Satiremagazin Punch gearbeitet. 1931 erschien sein Erstlingswerk Afternoon Men, das ebenso wie die Nachfolgeromane Venusberg (1932) und From a View to a Death (1933) von der Kritik wohlwollend aufgenommen wurde. In dieser Zeit zahlreiche Damen – Bekanntschaften, u.a. mit der Malerin Nina Hamnett, Enid Firminger, der Buchhändlerin Dorothy Varda, der Lektorin Marion Coates und der Schriftstellerin Mary Manning. Im Jahr 1934 heiratet er Violet Lady Pakenham (irischer Adel) und bleibt mit ihr verheiratet bis zu seinem Tod 2000.

Nach dem II. Weltkrieg, in dem AP von Anfang bis zum Ende in der Armee diente, entstand die Idee zu einem Romanzyklus, der schließlich nach dem Gemälde von Nicolas Poussin A dance to the music of time genannt wurde. Dieser Zyklus wuchs nach und nach auf 12 Bände an und ist in vier Movements unterteilt, die wieder jeweils drei (mehr oder weniger) eigenständige Romane umfassen (Heinemann 1951 – 1975). V. S. Naipaul hat Anthony Powell in die Erzähltradition einer Jane Austen gestellt, während andere ihn eher mit dem von ihm verehrten Marcel Proust verglichen haben . Der Dance… wird häufig mit der Recherche… verglichen und hat Powell nach Ansicht zeitgenössischer Kollegen wie Evelyn Waugh, Kingsley Amis oder Nancy Mitford zum bedeutendsten englischen Autor des 20sten Jahrhunderts gemacht und den Dance… zum wichtigsten englischen Roman nach dem II. Weltkrieg.

Die vielen hundert Personen, die im Dance… über einen Zeitraum von rund 50 Jahren immer wieder auftreten, sind von der Autorin Hillary Spurling systematisch in dem Buch Invitation to the dance erfasst worden und die Parallelitäten zwischen dem Leben des Autors und seinem Romanzyklus ergeben sich sinnfällig aus der Lektüre der Powellschen Biographie von Michael Barber «Anthony Powell: A Life» und vor allem auch aus der Biographie von Hilary Spurling «Anthony Powell».