Jilly Cooper gestorben
Die englische Autorin Jilly Cooper ist nach einem Sturz im Alter von 88 Jahren verstorben. Sie hat Bücher geschrieben, die auch von der seriösen Presse als ‚bonkbusters‘ bezeichnet werden, weil viele von ihnen in der Reiterszene spielen, in denen die Reit-, aber auch die Sexszenen detailgenau geschildert werden. Diese Rutshire Chronicles werden hier bei uns als ‚Liebesromane über die britische Upper Class‘ bezeichnet, tatsächlich finden sie sich zum Teil haarscharf an der Grenze zum Softporno.
Was hat Jilly Cooper mit Anthony Powell zu tun? Zunächst wohnte sie in einem Haus, das auch ‚The Chantry‘ hieß. Sodann wurde sie als Ehrengast zum kürzlich gefeierten 20. Jubiläum der APSoc eingeladen; AP und Jilly hatten über die Namensgleichheit ihrer Häuser zueinander gefunden, auch wenn ihr Haus, wie sie stolz mitteilte, ein Dormitorium für Mönche aus dem 14. Jahrhundert war und Tonys erst im Jahr 1829 erbaut wurde. Aber gemeinsam malten sie sich aus, was die Mönche in Jillys Haus so getrieben haben könnten.
Und schließlich hat JC dem ‚Dance…‘ in ihrem Buch ‚Rivals‘ einen Ehrenplatz eingeräumt: zunächst liest die gelangweilte, weil vernachlässigte Maud, die Ehefrau des Helden, Krimis von P.D.James, aber auch das füllt sie nicht aus. Erst als sie den ‚Dance …‘ entdeckt, ist sie davon völlig gefesselt und ist traurig, als sie am Ende von Bd. 12 angekommen ist. Das nennt man ein Denkmal für einen befreundeten Schriftstellerkollegen.
Queen Camilla war eine sehr enge Freundin von JC, ihr erster Ehemann diente als Vorbild für die männliche Hauptfigur Rupert Campbell-Black in ‚Riders‘, und hat ihrer verstorbenen Freundin gewünscht, ihr „Nachleben möge gefüllt sein mit unmöglich gutaussehenden Männern und ergebenen Hunden“.
