Die TITANIC über Powell
Dass sich das nach eigener Einschätzung „endgültige“ Satiremagazin TITANIC mal mit Anthony Powell befassen würde, wäre uns im Traum nicht eingefallen. Und doch: in der Februarausgabe schreibt der Literaturkritiker Hans Mentz (einem Pseudonym, hinter dem sich die Autoren Steffen Haubner und Oliver Damzalski verbergen) unter der Überschrift „Humor Kritik“ ebenso sachkundig wie positiv über ihn. Über insgesamt gut zwei Spalten würdigen die Rezensenten knapp, aber prägnant vor allem die Vorkriegswerke von Powell und fassen zusammen:
„Wem Evelyn Waugh bisweilen zu bitter schmeckt, P.G. Wodehouse (der Powell bewunderte) zu albern ist und Graham Green (den er auch gut kannte) zu engagiert tönt, der lese Anthony Powell.“
Zwar finden die Satiriker die frühen Romane „komischer“ als den ‚Dance…‘ (worüber man trefflich streiten kann), und sie lehnen den immer wieder gezogenen Proust – Vergleich ab (das sicher zu recht, obwohl sich kaum ein größerer Bewunderer von Proust denken lässt als ausgerechnet AP), aber es ist schon originell, wenn Powells Bücher so wahrgenommen werden,
„als habe Ernst Lubitsch Romane von Henry James bearbeitet, die Regie aber dem jungen Fellini überlassen“.
Ein schönes Bild!